Messer, Prügel, Randale: Wochenende der Jugend-Gewalt in Deutschland!

Von: Von INES RÁKÓCZY

Bonn/Herford – Was ist nur mit der Jugend los?

• In Herford wurde ein Mann (46) nach einem Streit mit neun Jugendlichen (zwischen 16 und 18 Jahren) umzingelt, getreten und geschlagen.

• In Bonn stach ein junger Mann (21) einen Mann (25) mit einem Messer in den Bauch.

• In Berlin zog ein randalierender Mob aus zehn bis fünfzehn Jugendlichen durch die Straßen und hinterließ dabei 17 demolierte Autos.

• Unglaublich: In Hagen wurde ein Bruder-Duo (8, 9) beim organisierten Handy-Klau erwischt – Später kam raus: Es war nicht ihr erstes Mal!

• In Oberhausen kamen bei einer Prügelei Gürtel und Messer zum Einsatz – ein Mann (25) wurde schwer, ein weiterer (27) lebensgefährlich verletzt. Dringend Tatverdächtig sind zwei junge Männer aus Duisburg und Düsseldorf (21, 23).

• Ein junger Mann (19) schlug in Köln den Boden einer Glasflasche ab und ging damit gemeinsam mit drei Freunden (18, 21, 26) auf ein Pärchen los.

Herford: Neun Jugendliche prügeln auf E-Biker ein

Am Samstag gegen 19 Uhr war ein Mann (46) mit seinem E-Bike auf dem Pöppelmannwall in Herford unterwegs, als er von einer Gruppe von Jugendlichen mit Taschenlampen und Laser-Pointern angeleuchtet wurde. Daraus entwickelte sich ein handfester Streit, wobei die neun Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren ihn umzingelten.

Die Jugendlichen schlugen und traten auf ihr Opfer ein. Auch das E-Bike wurde demoliert!

Nach Angaben des Opfers waren sie dunkel gekleidet, hatten dunkle Haare, einen dunklen Teint. Viele trugen Jacken mit Fellkragen. Eine Person trug ein Baseball-Kappe. Alle Täter flüchteten schließlich in Richtung der Herforder Innenstadt. ► Zeugenhinweise an 05221 / 888-0.

Bonn: Mann mit Messer in Bauch gestochen – Lebensgefahr!

Erst brüllten sie sich an, dann gingen sie mit Fäusten aufeinander los, zum Schluss zückte einer der Streithähne ein Messer, stach den Kontrahenten (25) nieder. Das Opfer kam lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus. 

Es war 2.10 Uhr in der Nacht zu Samstag, als erste Notrufe bei Polizei und Feuerwehr eingingen. Zeugen hatten die Auseinandersetzung auf dem Bonner Marktplatz mitbekommen und die Rettung alarmiert.

Als die Helfer eintrafen, fanden sie den Schwerverletzten am Boden. Er hatte mehrere Messerstiche, unter anderem einen Bauchstich erlitten.

In der Nähe des Tatortes nahm die Polizei drei Jugendliche (15 bis 16 Jahre) fest. Der Tatverdacht bestätigte sich jedoch nicht – sie verließen das Polizeipräsidium Samstagnachmittag. 

Zeitgleich verdichteten sich die Verdachtsmomente gegen einen Bekannten des Verletzten. Der junge Mann (21) wurde vorläufig festgenommen. Im Rahmen seiner Vernehmung räumte die Tat ein.

Am Sonntag erließ ein Richter Haftbefehl wegen versuchten Totschlags gegen den jungen Mann.

► Zeugen werden gebeten, sich unter ☎ 0228-150 zu melden.

Jugendlicher Mob demoliert 17 Autos in Berlin

Eine Gruppe von Jugendlichen demolierte am späten Samstagabend 17 geparkte Fahrzeuge in Friedrichsfelde.

Gegen 22.30 Uhr alarmierten Anwohner der Rhinstraße die Polizei, weil sie zuvor etwa zehn bis fünfzehn Jugendliche dabei beobachtet hatten, wie sie entlang der Rhinstraße und des Rosenfelder Rings immer wieder Außenspiegel von geparkten Autos abtraten und sich dabei gegenseitig anfeuerten.

Bevor die alarmierten Beamten eintrafen, war die Gruppe in Richtung S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost geflüchtet.

Auf einer Länge von etwa 200 Metern stellten die Polizisten Beschädigungen an 17 Fahrzeugen fest und leiteten ein Strafverfahren wegen Landfriedensbruch ein.

Nicht gewalttätig, aber kriminell: Bruder-Duo (8, 9) bei Handyklau erwischt

Am Samstagmittag beobachtete der Ladendetektiv des Saturn-Marktes in der Mittelstraße in Hagen ein kindliches Duo beim organisierten Ladendiebstahl!

Während einer der beiden Jungs „Schmiere“ stand, löste der andere die Leinensicherung eines Samsung-Handys (Verkaufspreis 249 Euro) und steckte es in die Hosentasche.

Beim Gang durch den Kassenbereich wurden die Jungs angesprochen, worauf einer erfolgreich die Flucht ergriff. Der andere konnte  laut Polizei nur unter Mühen bis zum Eintreffen der Beamten festgehalten werden.

Im Rahmen der folgenden Befragung gab er zu, dass sein Bruder der Flüchtige ist und dass er nicht zum ersten Mal gestohlen habe.

Wie man die Leinensicherung überwindet habe er übrigens im Fernsehen gesehen.

Oberhausen: Mit Gürtel und Messer aufeinander losgegangen

Gegen 20:40 Uhr am Samstag gingen zwei Gruppen unmittelbar vor dem Hauptbahnhof am Willy-Brandt-Platz in Oberhausen aufeinander los, zunächst lautstark, dann handgreiflich.

Zeugen berichten, dass bei der Prügelei Gürtel und Messer eingesetzt wurden.

Am Ende war ein Mann (25) schwerverletzt, ein weiterer (27) erlitt sogar lebensbedrohliche Verletzungen. Beide kamen auf die Intensivstation.

Die Polizei nahm mehrere Tatverdächtige fest – nach aktuellem Ermittlungsstand sind zwei von ihnen eines versuchten Tötungsdeliktes dringend tatverdächtig.

Die in Duisburg und Düsseldorf lebenden jungen Männer (21, 23) werden heute dem Haftrichter vorgeführt.

Köln: Junger Mann (19) geht mit Glasflasche auf Pärchen los

Gegen 3.45 Uhr befand sich ein Mann (37) zusammen mit seiner Begleiterin (37) in einer Gaststätte am Stadtgarten. Zwei Unbekannte näherten sich der Kölnerin, reagierten nicht auf ihre Abweisung.

„Als ich gemerkt habe, dass sie nicht reagieren, bin ich dazwischen gegangen", gab der Anzeigenerstatter später der Polizei zu Protokoll. Nach einem kurzen Streitgespräch zogen die beiden Unbekannten davon.

► Als sich das Pärchen ebenfalls auf den Weg machte, wurde es laut Polizei auf der Venloer Straße von vier aufgebrachten und schreienden Männern aufgehalten, darunter auch die beiden, mit denen das Pärchen zuvor aneinandergeraten war.

Einer von ihnen hielt zwei Glasflaschen in der Hand, schlug die Flaschenböden auf dem Asphalt ab. Auch sein Komplize (19) zerschlug eine Flasche und warf diese auf den 37-Jährigen.

Als der das scharfkantige Wurfgeschoss mit der Hand abwehrte, zog er sich eine Schnittverletzung zu. Daraufhin flüchteten die Angreifer.

Die Begleiterin des Verletzten rannte hinter den Männern her, packte sich den Flaschenwerfer und hielt ihn fest. Der wehrte sich, schlug wild mit den Armen umher und traf die Kölnerin mit dem Ellbogen am Kinn, verletzte sie leicht.

Auf einer Parkbank im Stadtgarten stellte die Polizei später die vier Tatverdächtigen. Die Beamten ermittelten, dass der 19-Jährige die Flasche geworfen hatte und nahmen den jungen Marokkaner vorläufig fest.

Der Beschuldigte muss sich jetzt in einem Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Die Ermittlungen dauern an. 

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