Oster-Anschläge auf Sri Lanka: Schwangere sprengte sich und ihre drei Kinder in die Luft!

Ehefrau eines Islamisten zündete ihre Selbstmordweste, als die Polizei ihr Haus stürmte +++ Zwei der Attentäter sind Söhne eines sri-lankischen Millionärs ++ „Kontrollierte Explosion“ erschüttert Hauptstadt Colombo

Bei dem Selbstmord-Anschlag in Dermatagoda wurden auch drei Polizisten getötet

Bei dem Selbstmord-Anschlag in Dermatagoda wurden auch drei Polizisten getötet

Foto: M A PUSHPA KUMARA/EPA-EFE/REX

Mindestens 359 Menschen starben bei den Oster-Anschlägen in Sri Lanka. Während ISIS die Terroranschläge für sich reklamiert hat, werden neue Details über die Selbstmord-Attentäter und ihr Umfeld bekannt. Sie stammen aus einer Millionärsfamilie! Unter ihnen war sogar eine Schwangere!

Obwohl das ISIS-Propaganda-Sprachrohr Amaq in seinen Mitteilungen keine Namen nannte, sollen die Ermittler in Sri Lanka die Identität der Attentäter enthüllt haben, berichtet die englische „Sun“.

Terror in Sri LankaÜberwachungskamera soll einen Attentäter zeigen

Quelle: BILD/Reuters

So sollen die örtlichen Drahtzieher ein verheiratetes Paar mit Kindern gewesen sein, die aus einer sehr wohlhabenden Familie stammen: Ilham Ibrahim und seine schwangere Frau Fatima. Sie sollen den Terror-Tag geplant und durchgeführt haben.

Ilham Ibrahim war demnach einer der beiden Selbstmord-Attentäter, die am Ostersonntag das „Shangri-La“-Hotel in Colombo attackierten und Dutzende mit sich in den Tod rissen. Sein Bruder Imsath Ahmed Ibrahim griff gleichzeitig das „Cinnamon Grand-Hotel“ an.

Eine Frau trauert auf einem Grab über ein Opfer des verheerenden Terroranschlages

Eine Frau trauert auf einem Grab um ein Opfer des verheerenden Terroranschlags

Foto: LAKRUWAN WANNIARACHCHI / AFP

Söhne eines sri-lankischen Millionärs

Ilhams Frau Fatima muss zu diesem Zeitpunkt zu Hause gewesen sein – in der Gewissheit, dass sich ihr Mann gerade im Namen Allahs in die Luft sprengt.

Denn wenige Stunden nach der verheerenden Terror-Serie hat die Polizei offenbar erste Hinweise auf die Drahtzieher und stürmt ein Haus in Colombos Vorort Dematagoda. Doch als sich die bewaffneten Sondereinheiten Zutritt verschaffen, löst die schwangere Fatima ihre Selbstmordweste aus, berichtet der englische Mirror“. Sie tötet sich, ihr Ungeborenes, ihre drei kleinen Söhne und drei Polizisten.

Wie die indische Nachrichtenseite „Firstpost“ berichtet, waren die beiden Selbstmord-Attentäter Söhne des sri-lankischen Gewürzhändlers und Millionärs Mohammed Yusuf Ibrahim. Die Brüder sollen innerhalb ihrer Familie eine „Terrorzelle“ gebildet haben, so die Ermittler.

Mohammed Yusuf Ibrahim gilt als eine der führenden Persönlichkeiten der linken „Janatha Vimukthi Peramuna Partei“ und war oft bei den Empfängen des ehemaligen Präsidenten Mahinda Rajapaksa gesehen worden.

Er hat noch einen Sohn. Von diesem, dem jüngsten, erhoffen sich die Ermittler Hinweise, was zur Radikalisierung seiner beiden Brüder geführt haben könnte.

Angreifer studierte in Großbritannien

Wie „Sky News“ berichtet, soll zudem einer der Attentäter in Großbritannien studiert haben. Laut Vize-Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene seien die Terroristen gut ausgebildet sowie „finanziell unabhängig“ gewesen.

▶︎Auch drei Tage nach den Anschlägen hat sich die Lage noch nicht beruhigt. So wurde die Hauptstadt Colombo von einer weiteren Explosion erschüttert. Kurz darauf gab es jedoch von offizieller Seite Entwarnung. Laut Wijewardene habe es sich um eine „kontrollierte Explosion“ gehandelt. Diese habe einem verdächtigen Motorrad gegolten, das vor einem Kino abgestellt worden war. Unklar ist noch, ob tatsächlich Sprengstoff gefunden wurde.

ISIS-Verdächtiger aus Indien soll vor Anschlag gewarnt haben

Sri Lankas Polizeichef hatte schon am 11. April vor Plänen gewarnt, dass es Anschläge auf Kirchen geben könnte. Premierminister Ranil Wickremesinghe bestätigte, dass der Polizei die Anschlagspläne bekannt gewesen seien, sie habe jedoch nicht gehandelt.

Quelle für diese Warnungen soll laut „CNN“ ein in Indien inhaftierte ISIS-Verdächtiger sein. Der Mann soll bei Verhören in Indien Details, zu den Anschlagsplanungen genannt haben. So soll der Verdächtige den Ermittlern den Namen eines Mannes gegeben haben, den er in Sri Lanka ausgebildet hat.

ISIS reklamierte die Taten am Montag für sich, nachdem Sri Lankas Regierung sie zuvor der bislang weitgehend unbekannten, einheimischen Islamistengruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) zugeschrieben hatte.

359 Tote bei acht AnschlägenISIS reklamiert Oster-Terror auf Sri Lanka für sich

Quelle: BILD/Reuters/AP

Die Attentäter auf dem ISIS-Bekennerschreiben. Warum auf dem Foto acht Personen zu sehen sind, während im Schreiben nur von sieben die Rede ist, blieb unklar

Die Attentäter auf dem ISIS-Bekennerschreiben. Warum auf dem Foto acht Personen zu sehen sind, während im Schreiben nur von sieben die Rede ist, blieb unklar

Ein Regierungssprecher hatte allerdings bereits am Montag erklärt, die Behörden prüften, ob die Gruppe „internationale Unterstützung“ gehabt habe. „Wir glauben nicht, dass eine kleine Organisation in diesem Land all das alleine machen kann“, sagte er.

Bisher hat die Polizei rund 40 Verdächtige festgenommen, nach Angaben von Premierminister Wickremesinghe sind weitere auf der Flucht. Einige von ihnen seien bewaffnet, weitere Anschläge daher möglich, warnte Wickremesinghe.

Nach jüngsten Angaben wurden bei den Anschlägen 359 Menschen getötet, darunter mindestens 45 Kinder. Mehr als 500 Menschen wurden verletzt.

Der Dienstag begann in Sri Lanka mit drei Schweigeminuten zu Ehren der Toten. Anschließend wurden die ersten Opfer bestattet.

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