Wenn es gut läuft, kann man aus Fehlern lernen. Wenn es schlecht läuft, machen Erfolge blind. Letzteres scheint nun bei der Ampel der Fall zu sein, da rächt sich gerade etwas ganz bitter, was am Anfang der Sondierungen unabdingbar war: das große Schweigen.

Die erste Aufgabe der Ampel bestand ja darin, der FDP den Wechsel ins Mitte-links-Lager gesichtswahrend zu ermöglichen. Das wiederum ließ sich am besten dadurch bewerkstelligen, dass die Union mit ihren quasi minütlichen Durchstechereien für mehr oder weniger nicht geschäftsfähig erklärt wurde, während auf der anderen Seite Grüne, SPD und FDP als ein Muster an Diskretion, Verlässlichkeit und Seriosität auftraten. Diese Operation haben die drei beteiligten Parteien wirklich vorbildlich hinbekommen – und sich danach von diesem Erfolg nicht mehr erholt.