Neue Ampel-Idee: Rentner könnten ihre Häuser räumen

Dafür gibt’s Steuervorteile und mehr Platz für Familien

Wenn Rentner ihre Häuser verlassen, soll es einer Ampel-Idee zufolge Steuervorteile geben

Wenn Rentner ihre Häuser verlassen, soll es einer Ampel-Idee zufolge Steuervorteile geben

Foto: IMAGO/imagebroker
Von: Nadja Aswad und Felix Rupprecht

In der Ampel-Regierung kursiert eine neue Idee, die Wohnungsnot vieler Familien zu lindern!

Grünen-Politikerin Christina-Johanne Schröder (39) schlägt vor: Rentner sollen aus ihren Häuschen in kleinere Wohnungen ziehen, Platz für Familien machen. Im Gegenzug sollen die Senioren ihre Mietzahlungen von der Steuer absetzen können.

Schröder zu BILD: „Deutschland hat viel Wohnraum, aber nicht genug Wohnungen. Das bedeutet, dass manche Menschen mehr Wohnraum haben, als sie brauchen und umgekehrt.“ Daher wolle sie u. a., dass Senioren „ihr Eigenheim zu einem fairen Mietzins an eine Familie vermieten“ und ihre Miete von der Steuer absetzen. Die Ampel arbeite an Lösungen.

Zuerst hatte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ über die Idee berichtet.

Familienministerin Lisa Paus (54, Grüne) ist offen. Es sei „sinnvoll zu schauen, was sich in angespannten Wohnsituationen verbessern kann“, so Paus zu BILD. Und weiter: „Ich finde alle Ideen hilfreich, die sich damit auseinandersetzen, dass Wohnraum insbesondere in Ballungsräumen knapp ist.“ Sie sei „gespannt auf die weitere Diskussion“.

Brisanter Renten-Vorstoß der Grünen!

SPD-Wohn-Experte Bernhard Daldrup (67) bestätigt, Umzugs-Erleichterungen für Senioren beschäftigten die Politik schon länger. Woran hapert’s? Die Hindernisse seien „zahlreich“, hingen vor allem mit dem sozialen Umfeld zusammen und damit, ob in der Nähe Wohnraum verfügbar wäre.

Denn: Wer seit Jahrzehnten an einem Ort lebt, möchte oft nur in der Nachbarschaft umziehen, dort muss es dann aber auch geeignete, womöglich barrierefreie Wohnungen geben.

► Der Sozialverband begrüßt den Vorstoß als „interessante Idee“. Die Vorstandvorsitzende Michaela Engelmeier (62) betont: „Wichtig ist uns dabei, dass aber auch an diejenigen gedacht wird, die kein Eigentum haben: für sie darf Wohnen nicht zum Luxusgut werden.“ Ohne „effektiven Schutz“ vor explodierenden Mietpreisen sei denen, die kein Eigentum hätten, nicht geholfen.

► Der Eigentümerverband Haus & Grund nennt den „Ansatz richtig“. Präsident Kai Warnecke (51) gibt aber auch zu bedenken: „Einfacher wäre es, wenn die Einnahmen aus der Vermietung des Einfamilienhauses steuerfrei blieben. Denn die meisten Rentner haben ja kein steuerpflichtiges Einkommen, von dem sie die Ausgaben für eine Wohnung absetzen könnten.“

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