Drucksache - 1364/V  

 
 
Betreff: 80 Jahre Spanische Allee zum Gedenken an die faschistische Legion Condor - höchste Zeit für eine Umwidmung
Status:öffentlichAktenzeichen:963/V
 Ursprungaktuell
Initiator:LinksfraktionLinksfraktion
Verfasser:1. Bader
2. Gruner
3. Krause
 
Drucksache-Art:AntragBeschluss
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Vorberatung
20.03.2019 
28. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf überwiesen   
Ausschuss für Bildung und Kultur Empfehlung
24.04.2019 
22. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
05.06.2019 
23. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
07.08.2019 
24. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur vertagt   
30.10.2019 
25. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur im Ausschuss abgelehnt   
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf von Berlin Entscheidung
13.11.2019 
34. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf in der BVV abgelehnt   

Sachverhalt
Anlagen:
Antrag vom 12.03.2019
BE BK vom 30.10.2019
Beschluss vom 13.11.2019

Die BVV möge beschließen:

 

Das Bezirksamt wird ersucht, zum 80. Jahrestag der Umbenennung der Wannseestraße in Spanische Allee am 5. Juni 2019 eine feierliche Umwidmung vorzunehmen. Das Bezirksamt soll Anfang Juni 2019 im Rahmen einer würdigen und ausreichend beworbenen Veranstaltung den Straßennamen in Zusammenhang mit der deutsch-spanischen Freundschaft stellen. Diese Umwidmung soll in geeigneter Weise veröffentlicht werden.

 

Begründung

 

Die letzten 80 Jahre stand der Straßenname Spanische Allee für die Rückkehr der faschistischen Legion Condor aus dem Spanischen Bürgerkrieg, wo sie auf Seiten des Franco-Regimes schwere Verbrechen verübt hatte. Es gab bereits Diskussionen über die Spanische Allee, in deren Folge der Guernica-Platz entstand. Damals waren sich die in der BVV vertretenen Parteien überwiegend einig, dass eine Umbenennung der Straße nicht angemessen sei. Leider wurde seinerzeit versäumt, eine Umwidmung vorzunehmen. So heißt es heute noch auf der Seite eines Anbieters für Berliner Straßenkarten unter dem Eintrag Spanische Allee: Durch die Nationalsozialisten erfolgte Benennung nach dem Einzug der aus Spanien zurückkehrenden deutschen Legion Condor. Die Umbenennung der Wannseestraße in Spanische Allee erfolgte durch die Nationalsozialisten anläßlich des Einzuges der aus Spanien zurückkehrenden deutschen Freiwilligen. Gemeint waren damit die Angehörigen der Legion Condor, die mit einer Stärke bis zu 5 500 Mann unter Bruch der Festlegungen des Nichteinmischungsausschusses im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) auf seiten General Francos gegen die Spanische Republik gekämpft hatten. Die Legion Condor umfte Luftwaffen-, Panzer-, Nachrichten- und Transportverbände, Stäbe und Ausbildungspersonal. Sie spielte in den Kämpfen um Madrid und Bilbao eine entscheidende Rolle. Ihr Luftwaffenverband führte die Zerstörung von Guernica am 26.4.1937 durch. Die Teilnahme der Legion Condor am Krieg in Spanien war vor der Bevölkerung in Deutschland anfangs geheimgehalten worden und diente dem Dritten Reich zur Erprobung von Kriegsmaterial in Vorbereitung des Zweiten Weltkriegs. Auf seiten des republikanischen Spaniens hatten in den Internationalen Brigaden über 5 000 Deutsche die Spanische Republik gegen die verbündeten spanischen, deutschen und italienischen Faschisten verteidigt. Die Wannseestraße und der Teil der Stöckerzeile in Verlängerung der Wannseestraße wurden 1939 in Spanische Allee umbenannt.“ (Quelle: www.kauperts.de, Eintrag Spanische Allee 1-180) Es wäre wünschenswert, wenn die Straße in Zukunft mit einer Ehrung der Freundschaft zwischen dem heute demokratischen Spanien und Deutschland verbunden wäre. Die Umwidmung würde in die Gegenwart führen, ohne die Vergangenheit zu verwischen.

 

 

Der Antrag wurde am 30.10.2019 in der 25. Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur beraten und mit 4 Ja-Stimmen und 9 Nein-Stimmen bei 0 Enthaltungen abgelehnt.

 

Der Bezirksverordnetenversammlung wird die Ablehnung des Antrags empfohlen.

 

 

Specht-Habbel

Ausschussvorsitzende

 

 

Die BVV hat in ihrer 34. Sitzung am 13.11.2019 beschlossen:

 

Der Antrag ist abgelehnt.

 

 

gner-Francke

Bezirksverordnetenvorsteher

 
 

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