Sommerfest eines Gymnasiums in Starnberg eskalierte!: Mob aus 50 Jugendlichen willPolizeiwache stürmen

15-Jähriger in Gewahrsam – da rasteten sie aus ++ Flaschen und Steine flogen ++ Angreifer versuchten, Tür der Wache aufzubrechen ++ Polizei ermittelt unter anderem wegen versuchter Gefangenenbefreiung

Quelle: Privat
Von: Johanna Gerber, Karl Keim, ANDREAS BACHNER und Wolfgang Ranft

Diese Schulfeier eskalierte komplett: Ausgerechnet im Nobelort Starnberg bei München hat am Donnerstagabend ein wütender Mob aus rund 50 jugendlichen Krawallmachern versucht, eine Polizeiwache zu stürmen! 70 Polizisten waren nötig, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

WAS WAR PASSIERT?

Ein 15-Jähriger hatte auf einem Sommerfest des Starnberger Gymnasiums Krawall gemacht. Als es einem Security-Mitarbeiter nicht gelang, den Jugendlichen – bei dem es sich offenbar nicht um einen Schüler des Gymnasiums handelt – zu beruhigen, rückte die Polizei an.

Auch gegenüber den Beamten blieb er „extrem aggressiv und beleidigend“. Nachdem er mehrere Platzverweise ignoriert hatte, wurde er deshalb in Gewahrsam genommen. Mehrere Jugendliche versuchten vergeblich, das zu verhindern.

„Ein Fußtritt gegen den Kopf eines Beamten verfehlte sein Ziel“, sagte ein Polizeisprecher.

Rechts die Scheibe, die an der Dienststelle zu Bruch ging

Rechts die Scheibe der Dienststelle, die beschädigt wurde

Foto: Johanna Gerber

Schüler und andere Party-Gäste zogen danach vor die Polizeidienststelle, die direkt neben dem Gymnasium liegt. „Aus einer Gruppe von rund 50 Personen wurden Flaschen und Steine geworfen. Einzelne versuchten massiv, die Eingangstür aufzubrechen, was aber nicht gelang“, heißt es im Bericht der Polizei.

Erst als aus den umliegenden Dienststellen ein massives Polizeiaufgebot eintraf, beruhigte sich die Lage. Ein 19-Jähriger wurde vorläufig festgenommen, ein weiterer 15-Jähriger seinen Eltern übergeben.

Vor dieser Dienststelle kam es am Donnerstag zu den Krawallen

Vor dieser Dienststelle kam es am Donnerstag zu den Krawallen

Foto: Marc Müller / dpa

Das Gymnasium in Starnberg am Tag danach

Das Gymnasium in Starnberg am Tag nach dem Sommerfest

Foto: Theo Klein

Inzwischen übernahm die Kriminalpolizei die Ermittlungen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, der versuchten Gefangenenbefreiung, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Der in Gewahrsam genommene Krawallmacher (15) wurde in eine Klinik gebracht, weil er plötzlich über Kopfschmerzen klagte. Derzeit wird er stationär behandelt. Ein durchgeführter Alkohol- und Drogenschnelltest war positiv.

In einem Schreiben entschuldigen sich die Schüler bei der Polizei und dem Direktor

In einem Schreiben entschuldigen sich die Schüler bei der Polizei und dem Direktor

Foto: Privat

Am Freitag entschuldigten sich Schüler in einem Schreiben für die Vorfälle. „Die Eskalation, insbesondere durch Schulexterne, war nie unsere Absicht.“ Die Schule will sich noch am Freitag zu den Vorkommnissen äußern.

Innenminister Joachim Herrmann (62, CSU) zu BILD: „Die Vorkommnisse in Starnberg sind absolut indiskutabel. Party und Alkohol sind keine Entschuldigungen für derartige Ausschreitungen! Das sind keine Kavaliersdelikte. Das Verhalten der Jugendlichen muss dementsprechend streng geahndet werden. In Bayern gilt Recht und Ordnung.“ Und weiter: „Unsere Einsatzkräfte haben größten Respekt dafür verdient, dass sie sich 24 Stunden rund um die Uhr für unsere Sicherheit einsetzen. Menschen, die das nicht einsehen wollen, sollten ein mehrwöchiges Praktikum bei unseren Einsatzkräften absolvieren, damit sie sehen, was es heißt, sich tagtäglich der Realität zu stellen und sich für unsere Sicherheit und Ordnung einzusetzen.“

BILD Kaufberater: Hier gibt es die besten Produkte im Test!