Gemeinderat Differdingen„Lommelshaff“ soll verkauft werden

Gemeinderat Differdingen / „Lommelshaff“ soll verkauft werden
Die Gemeinde sucht nach einem passenden Käufer für den „Lommelshaff“ Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Anfang Dezember stellte der Schöffenrat den Haushaltsvorschlag für das kommende Jahr vor. Am Mittwoch kamen die Oppositionsparteien zu Wort. Trotz vereinzelter Kritik wurde der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr mit elf „Ja“-Stimmen und sieben „Nein“-Stimmen angenommen.

„Die Handschrift der neuen LSAP/CSV-Mehrheit ist bei diesem Haushaltsentwurf absolut nicht zu erkennen. Meiner Meinung nach werden nur die notwendigen Projekte aus der vergangenen Legislaturperiode abgeschlossen. Wir müssen die Kreativwirtschaft weiter ausbauen, um dort mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Auch das Stadtzentrum muss wieder belebt werden. Ich begrüße allerdings, dass in Zukunft noch mehr an erschwinglichem Wohnraum geschaffen werden soll“, sagte François Meisch (DP). Morgan Engel (Piraten) warnte die aktuelle Mehrheit davor, zu viel zu investieren, und verwies auf den Zusatzkredit in Höhe von 21 Millionen Euro, den die Gemeinde kommendes Jahr aufnehmen wird, damit die Ausgaben gestemmt werden können.

Im Haushalt für kommendes Jahr sind rund zehn Millionen für erschwinglichen Wohnraum vorgesehen. Diese Maßnahme wurde von allen Parteien hervorgehoben und gelobt. Mit dem laufenden Projekt „Gravity Tower“ hat die Gemeinde bereits in der Vergangenheit Wohnraum zu erschwinglichen Preisen geschaffen. Knapp die Hälfte der insgesamt 80 Wohnungen sind mittlerweile verkauft. In einer weiteren Phase suchte die Gemeinde Mieter für die restlichen 46 Wohnungen. Der Ansturm war gewaltig: Mehr als 1.054 Bewerbungen für die 46 Mietwohnungen gingen bei der Gemeinde ein. Das Angebot an bezahlbarem Wohnraum soll deshalb auch in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.

Die Sicherheit im Differdinger Stadtzentrum und rund um den Gerlache-Park ist immer wieder Thema in den Medien und im Gemeinderat. Da es dort immer wieder zu Überfällen und Lärmbelästigungen kommt. Neben der Beleuchtung rund um den Park, die schrittweise ausgebessert wird, sollen zusätzliche Überwachungskameras zum Einsatz kommen. Wann diese angebracht werden können, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings unklar, da die nötigen Genehmigungen noch fehlen. Um sofort handeln zu können, haben die Gemeindeverantwortlichen für dieses Projekt insgesamt 130.000 Euro im Haushalt vorgesehen. „Wir haben bereits an einigen Schulen Kameras angebracht und das mit großem Erfolg. Seit die Kameras hängen, wurde dort weniger Vandalismus betrieben und die Gemeinde konnte bislang 150.000 Euro einsparen“, so Bürgermeister Guy Altmeisch (LSAP). Gary Diederich („déi Lénk“) und Morgan Engel (Piraten) sprachen sich allerdings gegen Überwachungskameras aus. 

Umbau des Rathauses

Pläne, das Rathaus zu modernisieren und zu erweitern, gibt es auch schon seit längerem. Hinter das aktuelle Rathaus soll zudem ein zusätzliches Gebäude in L-Form kommen. Die Fläche des Rathauses soll so auf 1.450 Quadratmeter vergrößert werden und dann alle kommunalen Dienstleistungen zentral unter einem Dach beherbergen. Die vorherige Mehrheit von CSV/„déi gréng“ hatte dieses Projekt vor zwei Jahren aus Kostengründen auf Eis gelegt. Nun soll das Rathaus doch ausgebaut werden, allerdings deutlich billiger als ursprünglich geplant. Der ursprüngliche Umbau sollte ungefähr 31 Millionen Euro kosten. Gary Diederich („déi Lénk“) hielt diese Zahlen allerdings für unrealistisch und ging unter gegebenen Umständen eher von 45 Millionen Euro aus, die der Bau kosten wird. Also keineswegs billiger. „Wir werden uns in den kommenden Wochen noch einmal mit allen Beteiligten treffen und dann wird der Preis noch einmal berechnet“, konterte Ulveling.

Kein Geld ist im Haushaltsentwurf für den „Lommelshaff“ vorgesehen. Aus diesem Grund wollte Laura Pregno („déi gréng“) wissen, was in Zukunft mit dieser Immobilie geschieht. Die Gemeinde hat den alten Bauernhof vor ein paar Jahren erstanden. Im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt wurden die alte Garage und der Eingangsbereich renoviert. Im Innenhof wurde damals zusätzlich ein rund 80 Quadratmeter großer Pavillon errichtet. Die Kosten für diesen Umbau und die Renovierung beliefen sich auf rund 70.000 Euro. „Wir werden den ‚Lommelshaff’ verkaufen, an wen kann ich momentan noch nicht verraten“, antwortete Jerry Hartung (CSV).

Der Haushaltsentwurf 2024 wurde mit elf „Ja“-Stimmen und sieben „Nein“-Stimmen angenommen. Elisabeth Da Silva (DP) nahm nicht an der Abstimmung teil. Wegen eines Sterbefalls in der Familie hatte sie die Gemeinderatssitzung frühzeitig verlassen müssen.