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Plattdeutschtag an Edewechter Oberschule Wo Schüler und Studierende voneinander profitieren

Plattdeutschtag an der Edewechter Oberschule:  Lehramts-Studierende gestalten den Unterricht.

Plattdeutschtag an der Edewechter Oberschule: Lehramts-Studierende gestalten den Unterricht.

Marlis Stein

Edewecht - Die plattdeutsche Sprache hat an der Edewechter Oberschule einen hohen Stellenwert – Nicht umsonst ist sie als „Plattdüütsche School“ ausgezeichnet. Jetzt hat dort ein besonderer Unterricht stattgefunden. Studierende der Universität Oldenburg waren zu Besuch und brachten am ersten „Plattdeutschtag“ den Fünftklässlern die Sprache näher. Das Ziel: die Schülerinnen und Schüler neugierig machen und motivieren, im kommenden Schuljahr den Wahlpflichtkurs Plattdeutsch zu wählen. Der wird an der Oberschule von Klasse 6 bis 8 angeboten.

Bei den Kindern kam der Plattdeutschtag gut an. Nele beispielsweise hat es gut gefallen, die Sprache kennenzulernen. Das Spiel mit einer kleinen Ente, die zu verschiedenen Orten reiste, hat Myra besonders Spaß gemacht. Beide haben über ihre Familien erste Berührungspunkte und ihnen gefällt Plattdeutsch gut. Trotzdem wollen sie im nächsten Schuljahr erst einmal Französisch ausprobieren. Leon ist ebenfalls angetan von dem besonderen Unterricht. Seine Großeltern sprechen Platt, er kennt auch schon ein paar Sprüche. Allerdings weiß er noch nicht, ob er den Wahlpflichtkurs wählen will.

„Enorme Motivation“

Die Studierenden wiederum loben die „enorme Motivation“ der Schülerinnen und Schüler. „Es war eine richtig schöne Atmosphäre“, sagt Insa Assmann, die im 6. Semester Gymnasial-Lehramt studiert. Ihre Motivation, sich mit Plattdeutsch zu befassen: „Im Familienkreis wird es viel gesprochen und ich würde es gerne besser können.“

Auch Jana Fugel (Berufsschul-Lehramt) lobt die Schülerinnen und Schüler. Sie hätten keine Hemmschwellen gehabt, selbst Plattdeutsch zu sprechen. Talisha Nerkamp (Grundschul-Lehramt) findet die Unterrichtserfahrung gut und freut sich über den Erfolg: Aus ihrer Klasse wollen 14 Kinder Plattdeutsch wählen. „Das habe ich nicht erwartet.“

Beide Seiten profitieren

„Es gewinnen beide Seiten“, sagt Gabriele Diekmann-Dröge, Dozentin für Germanistik, mit dem Schwerpunkt Niederdeutsch und Saterfriesisch. Sie bietet das Seminar „Niederdeutsch und Saterfriesisch in der Schule“ an, in dessen Rahmen der Plattdeutschtag stattgefunden hat. Neben der Oberschule beteiligen sich an der Kooperation auch die Grundschule Jeddeloh und das Gymnasium Bad Zwischenahn-Edewecht.

Neuer Studiengang

Ab dem Wintersemester 2023/24 bietet die Universität Oldenburg den Bachelor-Studiengang Niederdeutsch an. Bisher konnte dieses Fach nur als Zusatzqualifikation belegt werden. In drei Jahren soll es auch den Master-Studiengang geben.

Grund für die Neuerung: a Niederdeutsch soll in Niedersachsen als eigenes Schulfach eingeführt werden und dafür braucht es qualifizierte Lehrkräfte. Dozentin Gabriele Diekmann-Dröge hofft, dass viele Schulen Plattdeutsch anbieten werden.

Bewerbungen um einen Studienplatz sind bis zum 15. Oktober möglich, der Studiengang ist zulassungsfrei (bei einem anderen, zulassungsbeschränkten Erstfach kann die Frist abweichen).

Um die Nähe zur Schule herzustellen, ist Lehrerin Katrin Konen-Witzel – neben Marika Schwarz die zweite hauptamtliche Lehrkraft für Plattdeutsch an der Oberschule – seit einem Jahr parallel zu ihrem normalen Unterricht als mitwirkende Lehrkraft in dem Seminar von Diekmann-Dröge tätig. Sie ist begeistert von der „unheimlichen Sprachauffassung“ der Kinder – auch von denjenigen, deren Eltern aus anderen Ländern kommen. „Es ist für sie ein Erfolgserlebnis, weil sie es gut verstehen und sprechen können.“ Auch das trage zur Integration bei.

Nach den vielen positiven Erfahrungen können sich alle Beteiligten gut vorstellen, den Plattdeutschtag zu wiederholen.

Marlis Stein
Marlis Stein Redaktion Westerstede
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