Der Infektionsepidemiologe Sucharit Bhakdi und Ex-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky diskutieren künftig immer sonntags um 21.50 Uhr im "Corona-Quartett" auf Servus TV.

Foto: Screenshot/Servus TV

Während die eine Runde mehr als nur einen Babyelefanten zwischen den Stühlen hätte platzieren können, saßen die anderen Diskutanten zu viert an einem Tisch: Der ORF mit Im Zentrum und Servus TV baten Sonntagabend praktisch zeitgleich zur Debatte über das Coronavirus. Das war aber schon so ziemlich die einzige Gemeinsamkeit.

Servus TV hat sich als Speerspitze der Kritiker der Corona-Maßnahmen positioniert und dafür ein weiteres, wöchentliches Vehikel geschaffen: das Corona-Quartett. Fixer Bestandteil des Quartetts – und seit Ausbruch der Pandemie Stammgäste beim Sender – sind der umstrittene Infektionsepidemiologe Sucharit Bhakdi (Corona Fehlalarm?) und der nicht weniger umstrittene deutsche Finanzwissenschafter Stefan Homburg, der von der Süddeutschen Zeitung als "Dr. Verschwörung" bezeichnet wurde.

"Unmoderiert"

Sie empfangen gemeinsam mit Ex-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) jede Woche einen Fachexperten. Die Runde sei unmoderiert, so Servus TV, in Wirklichkeit übernehmen den Part aber Kdolsky und Homburg.

Als Experte fungierte der Infektiologe Florian Thalhammer. Und er war nicht zu beneiden, versuchte er sich doch als Stimme der Vernunft. Thalhammer plädierte für Masken, dafür, Covid-19 nicht mit der Influenza zu vergleichen, während Sucharit Bhakdi von einer "Labor-Pandemie" sprach (so viele Tests) und gegen Masken wetterte, denn: Kinder, die Masken tragen müssen, bekämen einen psychischen Schaden. Wie sagte Andrea Kdolsky gegen Ende so schön: "Ich würde bitten, dass wir unsere Zuseher nicht zu sehr verunsichern." Tja, Vorhaben misslungen. (Oliver Mark, 21.9.2020)