„Emissionsfreie Mobilität“:
Land fördert Mobilitätsmanagement der Uni Hohenheim  [19.10.18]

Mit ihrem „Masterplan 2030 für Bauen und Mobilität“ punktet Universität Hohenheim beim Ideenwettbewerb des Landes zur Emissionsfreien Mobilität auf dem Campus

Mit ihrem Ideenwettbewerb „Der Campus als Labor für die Mobilität von morgen“ hat das Land im April zu einer langfristigen emissionsfreien Mobilität am Campus aufgerufen. Universitäten, die sich mit besonders überzeugenden Ideen auf den Weg zu diesem Ziel machen, erhalten vom Land 200.000 €, um ihre Konzepte voranzutreiben. Auch die Universität Hohenheim in Stuttgart punktete dank ihrer Vorarbeiten im Rahmen des „Masterplan 2030 Bauen und Mobilität“. In einem Jahr besteht die Chance über den Wettbewerb weitere Fördergelder für die Umsetzung konkreter Infrastrukturmaßnahmen zu erhalten.


Fahrrad, Bus, Bahn, Fußweg, Mitfahren im Auto oder Carsharing: Um der Vision einer emissionsfreien Mobilität auf dem Campus näherzukommen, müsse Studierenden und Beschäftigten die Entscheidung leichter gemacht werden, ist der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert, überzeugt. „Dafür brauchen wir insbesondere erheblich bessere infrastrukturelle Voraussetzungen.“

Ein umfassendes Bündel an kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen hat die Universität Hohenheim in den letzten Jahren bereits in ihrem „Masterplan 2030 Bauen und Mobilität“ ausgearbeitet. „Auf Grundlage dieses gut ausgearbeiteten und mit vielen Akteuren von Stadt und Land abgestimmten Konzepts ist es uns nun gelungen, im aktuellen Ideenwettbewerb des Landes zum Thema emissionsfreie Mobilität zu überzeugen“, ergänzt Kanzlerin Dr. Katrin Scheffer.

Der Wettbewerb hat zwei Stufen:

  • Alle Hochschulen, die wie Hohenheim zu einem Vollantrag aufgefordert wurden, erhalten jetzt 200.000 €, um ihre Mobilitätskonzepte weiter zu konkretisieren.
  • Im Herbst 2019 ist dann eine weitere Förderung von Infrastrukturprojekten möglich, die im Rahmen des Projekts vorbereitet wurden.


„Durch unsere Vorarbeiten im Rahmen des Masterplans sind wir an der Universität Hohenheim schon einen Schritt weiter als viele andere Hochschulen. Wir wollen die 200.000 € deshalb nicht nur nutzen, um unseren Mobilitätsplan weiterzuentwickeln, sondern auch schon die Umsetzung konkret vorantreiben“, erklärt Prof. Dr. Dabbert weiter.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Aufklärung und Akzeptanzverbesserung. Denn eine Verhaltensänderung könne nur mit und nicht gegen die Uniangehörigen erreicht werden.


Mobilitätsmanager für Hohenheim

Unter anderem will die Uni mit den Fördergeldern eine Koordinationsstelle für das Thema Mobilität einrichten (50 %-Projektstelle). Einerseits soll der neue Mobilitätsmanager Studierende und Beschäftigte informieren (z.B. über eine Mobilitäts-App oder ein Info-Paket für Uni-Neulinge), vernetzen und beraten, sowie Aktionen rund ums Thema nachhaltige Mobilität organisieren. Andererseits soll er bzw. sie mit dem Landesamt für Vermögen und Bau zusammenarbeiten, damit die Mobilitäts-Maßnahmen des Masterplans schneller realisiert werden können.

„Nicht zuletzt soll der Mobilitätsbeauftragte der Universität auch dabei helfen, zusätzliche Fördertöpfe zu erschließen und Modell-Projekte anzuschieben. Verkehrsminister Winfried Herrmann hat uns in diesem Zusammenhang in einem persönlichen Gespräch auf sehr interessante Möglichkeiten aufmerksam gemacht, die wir in den kommenden Monaten weiterverfolgen wollen“, sagt Dr. Scheffer.

Unterstützung soll der Mobilitätsmanager durch eine neue AG Mobilität bekommen, in der Studierende, Beschäftigte und Profs vertreten sind, und die in den kommenden Wochen die Arbeit aufnehmen soll. Darüber hinaus will die Uni im November einen ehrenamtlichen Fahrradbeauftragen benennen.


Mobilitätsmaßnahmen des Masterplans der Universität Hohenheim im Überblick

Handlungsfeld 1 – Übergreifende Maßnahmen

  • Einrichtung einer Koordinationsstelle und Arbeitsgruppe Mobilität
  • Mobilitätsportal auf der Homepage
  • Mobilitätsinformationen für neue Beschäftigte und Studierende
  • Telearbeit / Neue Lehrformate
  • Campusnahes Wohnen


Handlungsfeld 2 – ÖPNV

  • Job- / Semesterticket
  • Direkte Straßenbahnverbindung zum Hauptbahnhof (Mobilitätsplan – langfristige Maßnahme)
  • Verbesserte Buslinie Campus Flughafen (Mobilitätsplan – langfristige Maßnahme)


Handlungsfeld 3 – PKW

  • Parkraummanagement (Mobilitätsplan – kurzfristige Maßnahme)
  • Carsharing (Mobilitätsplan – kurzfristige Maßnahme)
  • Ladestationen für Elektroautos (Mobilitätsplan – langfristige Maßnahme)
  • Mitfahrnetzwerke


Handlungsfeld 4 – Fahrrad

  • Mobilitätsstation mit Fahrrad-Leihsystem (Mobilitätsplan – kurzfristige Maßnahme)
  • Fahrradstationen und Radabstellanlagen (Mobilitätsplan – kurzfristige Maßnahme)
  • Ausbau der Radwege auf dem Campus (Mobilitätsplan – mittelfristige Maßnahme)
  • Fahrradbeauftragter
  • Zertifizierung Fahrradfreundlicher Arbeitgeber


Handlungsfeld 5 – Dienstweg & Campusentwicklung

  • Fuhrpark
  • Campus-Shuttle (Mobilitätsplan – langfristige Maßnahme)
  • Tempo 30 Zone auf dem Campus (Mobilitätsplan – kurzfristige Maßnahme)
  • Shared-Space (Mobilitätsplan – mittelfristige Maßnahme)
  • Ausbau der Fußwege (Mobilitätsplan – kurzfristige Maßnahme)
  • Barrierefreiheit (Mobilitätsplan – kurzfristige Maßnahme)



Hintergrund: Strategie des Wissenschaftsministeriums

Ziel des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg ist es, Mobilitätskonzepte deshalb künftig zu einem verpflichtenden Bestandteil der Masterbauplanung der baden-württembergischen Hochschulen zu machen.

Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Entwicklung der Mobilitätskonzepte der Hochschulen jeweils mit 200.000 Euro. Dabei soll gemeinsam mit den weiteren beteiligten Akteuren vor Ort die Planungen für die Infrastruktur angegangen und in sichtbaren Beispielen umgesetzt werden.

In 12 Monaten sollen die Ergebnisse der Öffentlichkeit in einer Ausstellung vorgestellt werden. Ziel ist die Prämierung der drei besten Projekte mit einem Preisgeld und der Option der Umsetzung.


Weitere Informationen
Mobilitätskonzept im Masterplan 2030: https://www.uni-hohenheim.de/mobilitaetskonzept-masterplan

Text: Klebs

Kontakt für Medien:

Prof. Dr. Prof. Dr. Stephan Dabbert, Rektor der Universität Hohenheim
T +49 711 459 22000, E rektor@uni-hohenheim.de

Dr. Katrin Scheffer, Kanzlerin der Universität Hohenheim
T +49 711 459 23000, E kanzlerin@uni-hohenheim.de


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