Das Naturrecht so wie es an unseren Schulen gelehrt wird bzw. hier im Artikel widergegeben, ist in dieser Form kompett verfälscht. Zum einen gilt es für alle Lebewesen - nicht nur für Menschen - zum zweiten gilt es außerhalb von menschlichen Staaten - die Gesetze unserer Staaten sind es, die nur im Einflussbereich des Staates gelten. Zum dritten hat das Naturrecht auch überhaupt nichts mit der Begrenzung von staatlicher Macht zu tun. Zum vierten sind die Menschenrechtserklärung von 1948 zum größten Teil gesetzes Recht bzw. menschengeachtes Recht und kein Naturrecht. Die Behauptung, es handele sich dabei um vollständiges Naturrecht ist schlicht falsch.
Die Beobachtungen zur Erosion nationalstaatlicher “Ordnungen” durch einen pervertierenden Rekurs auf die Menschenrechte sind m.E. zutreffend u. auch für die rechtstheoretische Reflexion relevant. Ob das alte Diktum “Nimm’ nicht Vorsatz an, wenn Dummheit als Erklärung genügt” auf die derzeitige dt politische “Elite” (diese im bourdieuschen Sinn, nicht als Qualifikationsmerkmal) zutrifft, kann ich mir ehrlich gesagt nicht mehr erklären ...
Sehr interessanter und lesenswerter Artikel, der nachdenklich macht. Es wirken, grob gesagt, zwei konkurierende politische Lager. Eines möchte den kaum demokratisch zu kontrollierenden “One- World- Staat” zugunsten einer kleinen, Elite - vorbei am Bürger - installieren (s.a. UN- Migrationspakt), während das zweite Lager den Nationalstaat als größtmögliche, demokratisch gerade noch kontrollierbare Solidargemeinschaft (mit Abstrichen seit Merkel) erhalten will und langsam begreifen beginnt, welcher Verlust droht. Schon Kant hatte Bedenken bezüglich der demokratischen Verfasstheit von Großstaaten geäußert.
Kodifiziertes Recht ist nur so viel wert wie die Staatsgewalt, die es in einem definierten Staatsgebiet für das dort ansässige souveräne Staatsvolk garantiert. Der Ewige Landfrieden von 1495 ist ein Gesellschaftsvertrag, in dem der Staat das Recht des Gewaltmonopols hat, verbunden mit der Pflicht, die Bürger zu schützen. – Wer gegen den neuzeitlichen Staat hetzt wie die 68er-Bewegung, erntet schlicht und ergreifend die Folgen der Ausdünnung des Staates. Es impliziert die Entscheidung, zum Recht des Stärkeren zurückzukehren, wie es heute der Hambi, gestern das Wendland und im Mittelalter die ach so männlichen Raubritter verkörperten. – Ausgesprochen dumm ist nur, wenn nun ausgerechnet das schwache Geschlecht, das sich gegen einen nächtlichen Angreifer am wenigsten wehren kann, die glühendsten Verfechterinnen der Auflösung des Staates beisteuert. Wird unschön, geht aber auch vorbei, wenn das Pendel zurückschwingt nach rechts.
Der Autor vermischt seine interessante Analyse mit einer Verschwörungstheorie wie aus dem Werkzeugkasten der marxistischen Propaganda. Die “Herrschaftsuniversalisten”, die “eine globale Vermögens- und Machtkonzentration auf eine Weltelite” wollen, gibt es nicht. Es gibt Personen und Verbände, die aus Effizienzgründen einen möglichst einheitlichen Wirtschaftsraum anstreben. Aber die “Machtkonzentration auf eine Weltelite”??? Dies ist eine nicht-jüdische Variante der “Weisen von Zion”. Die so Disponierten glauben so etwas gern, aber es gibt sie nicht.
Der Gedanke eines Kommentators, dass eine weltweite Demokratie daran scheitern würde, dass man den einzelnen Völkern oder Gruppen nicht verbieten kann, sich stärker als andere zu vermehren, ist brillant. Diese Erkenntnis lässt sich bestimmt auch auf aktuelle europäische Dimensionen herunter denken. Wieviele Muslime haben wir denn im Europaparlament? Und wird der Papst die Katholiken bald ermahnen, mehr Nachkommen zu produzieren? Sozusagen als lebendige Demokratie. Warum hat die ARD das Thema noch nicht entdeckt?
Lieber Herr Eisleben, Sie schreiben: “wird sich mit Hilfe des Wahlrechts zeigen, dass dieser Versuch letztlich ihr Ende bedeutet, da die meisten Nationalbevölkerungen die Überwindung des Nationalstaats ablehnen – aus gutem Grund, fürchten sie doch den Verlust der Machtkontrolle.” Das ist der Punkt, der mich da sehr optimistisch stimmt. Es wird in Europa auf chaotische Weise zu einer Neuordnung kommen, wo der Bürger sich nicht nur Luft verschafft, sondern die Zügel wieder selbst in die Hand nimmt. Dafür braucht er die Mittel der Irritation, des Freigeistes, eine antitotalitäre Grundhaltung, einen freiheitlichen Kompass also und eine gewisse Simplizität, die Phänomene wieder ins Überschaubare zu übersetzen, sowie einen bürgerzentristischen Ethos, dass es vornehmlich um das (mehrheitliche) demokratische und freiheitliche Recht und Wohlergehen des Bürgers zu gehen hat. Es geht darum, den Souverän wieder in Stand zu setzen.
danke Hr. Eisleben. Wieder ein toller Artikel, der einen zum Nachdenken anregt. Ich habe mir schon oft versucht vorzustellen, wie dieser Wettbewerb wohl aussehen wird. Da wir als abendländische Kultur unsere Waffen verkauft haben, und nun ein Trojanisches Pferd unbekannten Ausmaßes ins Land geholt haben, die ehemaligen Kolonialmächte haben diese ebenfalls in großen Massen da, wird sich eine sehr effektive Gewalt gegen die abendländische Kulturen richten. Auch wenn viele glauben, die Kriege des letzten Jahrhunderts waren die schrecklichsten in Europa, so kommt man zu einem anderen Ergebnis, wenn man die Gesamtbevölkerung, die Gesamttoten und die verwaisten Landstriche berückslichtigt, so kommt man zu dem Schluß dass der 30jährige Krieg das grausamte war, was dieser Kontinent gesehen hat. So ein Wahnsinn droht nun wieder. Zuerst werden sich die Migranten in großer Zahl an den Langeingesessenen vergehen, dann wird die Wirtschaft und die Landwirtschaft komplett zusammenbrechen, da die komplette Verwaltung fehlt. Nun ja es sieht nachher in Europa so aus, wie in den meisten muslimischen Staaten, die auf Sklavenwirtschaft verzichten muss: ziemliche Ödlandschaften mit geringer Landwirtschaft und geringer Bevölkerung. Die Errungenschaften der Industriegesellschaft werden in diesem Szenario verschwunden sein (Auto, Flugzeuge, Elektronik, Smartphone, TV). Auch als Nicht-Gläubiger: Gott bewahre, lass Vernunft einkehren.
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